17. Dezember 2010

Geschenke für alle Kinder

Wie jedes Jahr möchte ich euch die besten Geschenke für eure Lieben vorstellen.



Der Katalog der Marie Antoinette Ausstellung im Grand Palais Paris ist ein Tipp den ich unbedingt anbringen möchte. Das umfassende Werk mit fast 400 Seiten zeigt anschaulich die Zeit der Marie Antoinette. Viele Beiträge von Historikern und reiches Bildmaterial in bester Qualität, versprechen höchsten Genuß für jeden Marie Antoinette Fan. Einziger Wermutstropfen ist, daß man das Werk leider nicht leicht findet. Es gibt nur wenige Händler, die das umfassende Werk aus dem Jahr 2008, neu um 54 Euro anbieten. Ein Exemplar steht bei mir im Bücherregal, dort wo sich "die Bretter biegen", den das Druckwerk hat mehr als 2kg und ist in Überformat und bester Qualität gedruckt.

Für die DVD Freunde unter euch möchte ich die Doppel DVD über das Leben von Heinrich IV. empfehlen. Im obigen Filmbild seht ihr die Königin Margot de Valois glücklich mit Gabrielle de Estreés, der königlichen Mätresse, vereint.;) Dazu habe ich mir gleich die günstige und etwas ältere Verfilmung, die Bartholomäusnacht, mit Isabelle Adjani bestellt. Beides bei Amazon auf Lager.
Weiters eine wunderschöne DVD über das Leben des Moliere. Es ist eine Verfilmung aus dem Jahre 1978, alt aber in guter Qualität mit Philippe Caubère. Er spielt seine Rolle als Moliere hingebungsvoll. Es wird das gesamte Leben des großen Komödianten gezeigt und das macht das Werk besonders interessant.
Auch der Film Marquise zeigt das Leben von Moliere, aber nur einen kurzen Abschnitt. Die Film ist auf Marquise du Parc zugeschnitten, die in der Truppe von Moliere gespielt hat und so bei Hof ihr Schauspiel, Tanz und andere Reize zeigen durfte. Historisch nicht so interessant aber als Unterhaltungsfilm mit der wunderbaren Sophie Marceau von mir empfohlen.

Als Buch kann ich euch den Titel von Angela Taeger Louis XVI. empfehlen.


Die Box mit 20 CD mit Musik vom Hof zu Versailles von Ludwig XIII. bis Ludwig XVI., ist wirklich mein Lieblingstipp. Ich habe in einen älteren Artikel darüber berichtet und eine Inhaltsangabe beigefügt.
Die Box war vergriffen, ist bei Amazon wieder erhältlich.

Abschließend würde ich mir die DVD „Le Roi Danse“ auf den Gabentisch legen lassen. Der Film wird zwar immer wieder im TV gezeigt aber eine Original DVD als Geschenk ist doch viel stilvoller als eine Raubkopie.Louis XIV. spielt der französische Schauspieler Benoît Magimel, der im Produktionsjahr 2000 mit 26 Jahren den jungen König sehr überzeugend spielen konnte.

12. Dezember 2010

Die Kinderstube Heinrich IV.





Heinrich vergötterte seine Kinder. Eines Tages spielte sich im Louvre eine Szene ab, deren bildliche Darstellung für die Kupferstecher eine weitere Geschichte darstellte, die im Bild festgehalten werden mußte:

Der spanische Gesandte betritt das Gemach des Königs, wohin er zur Audienz gebeten wird. Er hat sich für diese wichtige Gelegenheit mit Sorgfalt gekleidet, der Degen blitzt an seiner Seite, die Ordenskette schaukelt auf seiner Brust, den Hut in der Hand, bleibt er verdutzt an der Schwelle stehen:
Heinrich befindet sich nicht hinter seinem Arbeitstisch sondern krabbelt auf allen Vieren, den kleinen Louis auf dem Rücken durch das Zimmer.
„Habt Ihr Kinder, Herr Gesandter?“
„Gewiß, Sire.“
„In diesem Fall kann ich die Runde beenden“, meint der König befriedigt und nimmt die Reitübung wieder auf.

Henri ist vielleicht kein idealer Ehemann, aber als Familienvater unersetzlich, zärtlich und aufmerksam Selbst die wichtigsten Staatsgeschäfte können ihn nicht davon abhalten, mit seinen Kindern – die ihn Papa und nicht, wie es damals üblich war mit „Monsieur“ ansprachen, spazierengehen, spielen und zu plaudern.
Heinrich nimmt am täglichen Leben seiner Kinder teil, ist bei ihren Mahlzeiten gegenwärtig und ist besorgt wenn die Kinder krank sind.
„Ich bin beunruhigt“ schreibt er 1608, „denn meine Kinderstube gleicht einem Spital: Meine Tochter Verneuil hat die Masern, mein Sohn Orléans den Keuchhusten. Gestern mußte der Dauphin zweimal erbrechen und jetzt fängt auch noch meine Tochter mit Fieberr an ... gebt zu, daß ich ein geprüfter Vater bin.
Seine Erziehungsmethoden sind von durchgreifender Art, so wie man ihn als Kind erzogen hat. Bei dem Dauphin muß man die Rute gebrauchen, findet er, „denn er hat einen dicken Schädel ... Hat Mutter Gla (Madame Montglat) meinen Sohn auch ordentlich verhauen? Sie soll es tun, denn ich habe auch manche Tracht Prügel bezogen, was mir sehr gut bekam“.
Eine Tages bekommt der Prinz (Louis XIII.) dafür, daß er einem armen Sperling den Kopf zerquetschte, die Rute zu spüren, was die Königin (Maria von Medici) für übertrieben hält.
„Madame, antwortete ihr der König, „schickt ein Stoßgebet zu Himmel, daß ich lange lebe. Wenn ich einmal nicht mehr bin, wird er Euch mißhandeln!“
Merkwürdige Vorahnungen, die sich später – nicht grundlos – bewahrheiten sollen.
Im Schloß Saint-Germain wurden die meisten seiner Kinder geleichzeitig erzogen. Auch die illegitimen Kinder seiner Mätressen. Der König bestand darauf daß die drei Kinder von Gabrielle d´Estrées, zwei von Henriette d´Entragues und zwei von Jaqueline de Bueil und Charlotte des Essart – zusammen mit den Kindern aufgezogen werden, die ihm Maria de Medici schenkte: dem Thronfolger Louis, Elisabeth, der späteren Königin von Spanien, die 1602 geboren wurde, Christine von Frankreich, 1606 geboren und zukünftige Herzogin von Savoyen, Nicolas, der nru von 1607 bis 1611 lebte, Gaston von Orléans, dem 1608 geborenen, der seinen Bruder, den späteren Louis XIII., das Leben schwer machen wird, und schließlich Henriette, die erst 1609 das Licht der Welt erblicken wird und Karl I. von England heiraten sollte. Diese „kleine Truppeneinheit“ von Saint-Germain, wie Maria das Völkchen nannte, stammt von fünf verschiedenen Müttern!

6. Dezember 2010

Der Nikolotag mit Marie Antoinette


Im 18. Jhdt. war es nur am Nikolotag üblich die Kinder zu beschenken. Schlimme Kinder wurden bestraft und gingen leer aus. In dieser Zeit gab es zu Weihnachten keinen Christbaum oder Geschenke, es war ein rein kirchliches, religiöses Fest.
Das obige Bild zeigt die kaiserliche Familie am Nikoloabend, im bürgerlichen Ambiente gemalt von der Erzherzogin Maria Christine. Die Ausstattung und die Kleidung sind nicht authentisch zu sehen, sondern ironisch, den die Vorlage war ein holländischer Stich mit einfachen Mobiliar und engen Räumlichkeiten .
Die Personen sind die Malerin Maria Christine die gerade mit der Rute den schlimmen Ferdinand droht, die junge Marie Antoinette die stolz ihre neue Puppe hoch hält und Maximilian Franz der sich am Lebkuchen delektiert. Das kaiserliche Ehepaar ist der Mittelpunkt des Bildes.

3. Dezember 2010

Marie Antoinette und die Jagd


Einige böse Zungen behaupten, Marie Antoinette hätte die Jagd gemieden oder sogar abgelehnt um sich nicht die „Finger schmutzig“ zu machen.
Es stimmt, daß wilde und gefährliche Jagden, wo es immer wieder zu schweren Verletzungen von Treibern, Jägern und Unbeteiligten kam, von Marie Antoinette gemieden wurden. Sie half sofort bei Verletzungen die leider sehr häufig waren und leistete oft „Erste Hilfe“. Die Liste der Todesfälle bei der Jagd in Frankreich ist lang und sehr prominent.
Das heißt nicht, daß Marie Antoinette das Jagdhandwerk nicht ausübte, aber sie hielt sich gern in sicherer Entfernung auf und begleitete die Jagdgesellschaft mit einer kleinen Kalesche die sie selbst lenkte oder zu Pferd.
Die Jagd war für Damen weitaus schwieriger, den im Damensattel mit Vorderlader ein lebendes Ziel zu treffen erfordert große Geschicklichkeit und Übung. In der glücklichen Jugend von Marie Antoinette in Wien entstand das beigefügte Portrait im schicken Jagdkostüm mit Gerte und Reithandschuhen. In Schönbrunn finden sich noch die kostbaren Jagdgewehre von Marie Antoinette und ihren älteren Schwestern. Schwarzwild wurde im 18. Jhdt in Österreich als Schädling betrachten und gnadenlos gejagt. Die Schwestern von Marie Antoinette, Maria Anna oder Marie Christine brachten in einer Saison schon mal 1000 Abschüsse zusammen. Das Fleisch war im Winter für die hungrige Bevölkerung in Wien willkommen und preiswert zu kaufen. Nur wie erfolgte die Lagerung und der Verkauf der ansehlichen Mengen an Wild?
Die Jagdsaison war immer in den kalten Jahreszeiten, so konnte das erlegte Wild der bei kalten Wetter  in Erdkellern gelagert werden. Die schönen Stücke fanden ihren Weg in die Hofküche. Das restliche Wildbret wurden vorher mit der Decke abgebrannt und ausgeweidet, dann in den vorgesehen Kellern gelagert.  So blieb das Fleisch im Winter  geniessbar.  Das Fleisch wurde in Tranchen versteigert und am Wildbretmarkt, en detail verkauft. So war in den Wintermonaten der Fleischbedarf gedeckt. Fisch kam von den Berufsfischern aus dem Umland, und würde ebenso am Markt verkauft. Die Fischverkäufer durften im Winter keine Überkleidung tragen, um ihre Ware so rascher zu verkaufen, und so verdarb der Fisch nicht. Diese Art Geschäft war in Wien schon am vormittag erledigt. So war der Brauch in Wien des 18. Jhdt.

Die königliche Jagd in Frankreich war ein besonderes Privileg und wer daran teilnehmen durfte, war in der Gunst des König hoch angesehen. Die königliche Jagd war eine repräsentative Verpflichtung und Louis XVI. machte daraus sein privates Vergnügen.
Gesellige Soupers am Ende der Jagd, wie bei Louis XV. üblich, waren dem jungen Louis zuwider und so blieb der König mit wenigen Vertrauten unter sich.