19. Januar 2013

Das Duell der Herzöge

Am Faschingsdienstag des Jahres 1778 kam es in der Oper in Paris bei einem Kostümball zu einen Zwischenfall.
Duc d´Artois, jüngster Bruder von Louis XVI., erschien inkognito am Ball in Begleitung von Madame Carrillac. Da sich der junge Artois gerne mit abgelegten Damen vergnügte - Madame Carrillac war die vormalige Geliebte des Duc de Bourbon, kamen Madame de Bourbon und Madame Carrillac im allgemeinen Gedränge aneinander näher, als es gut sein konnte.
Madame de Bourbon entriss Artois die Maske und im Gegenzug schlug ihr der Bruder des König mit der Faust ihre Maske ins Gesicht.
Der Vorfall konnte nicht auf sich beruhen, den  Duc de Bourbon forderte eine Entschuldigung des Prinzen. Der Vorfall wurde bekannt und der König befahl den beiden Kontrahenten, einender fern zu bleiben.
Marie Antoinette spielte eine Rolle als Vermittlerin, und bei Comte Jules de Polignac wurde ein Gespräch mit Baron de Besenval, und de Crussel, dem Kapitän der Leibgarde und Vertreter von Duc de Bourbon geführt. Baron de Besenval bat keine Farce aus dieser Angelegenheit zu machen. Aber de Crussel hatte den ausdrücklichen Wunsch des Herzog vorgetragen, ein Duell stattfinden zu lassen.

Am nächsten Tag traf man sich zur vereinbarten Stunde im Bois de Boulonge, um das Duell auszutragen. De Crussel brachte die Schwerter am vereinbarten Treffpunkt. Duc d´Bourbon der von seinen Begleitern umringt war, traf auf Artois.
Duc d`Artois ging auf ihn zu, uns sprach: „Ich verstehe, Monsieur, die Öffentlichkeit ist der Meinung , daß wir uns suchen.“ Duc de Bourbon antwortete: „ich bin hier um Ihre Befehle entgegen zu nehmen!“
Duc d´Artois: „Ich bin hier, Monsieur, um Ihre zu erfüllen!“

Dann wurde die Waffen gewählt und die Positionen eingenommen. Duc de Bourbon sagte:
„Monsieur, sie haben die Sonne im Gesicht.“ Artois: Sie haben Recht, Monsieur, wir sollten mehr zur Mauer gehen und im Schatten der Bäume bleiben.
Monsieur de Vibraye der Sekundant bat die Duellanten ihre Positionen einzunehmen. Der Herzog erlaubte Artois seinen Mantel abzulegen, und warf den seinen von sich. Dann begann die beiden Duellanten mit Ihrem Gefecht.
Artois bekam einige Angriffe zu spüren und konnte sich nur mühsam verteidigen. Er selbst konnte keine Treffer landen.
Nach einigen Minuten schien der Bruder des König verletzt, und der Kampf wurde unterbrochen.
Artois rief: „Es liegt nicht an mir Versöhnung anzubieten, den es war Ihr ausdrückliche Wunsch, mich hier ihren Befehl zu beugen!“
Duc de Bourbon senkte sofort sein Schwert und sagte:
„Ich bin von Ihrer Freundlichkeit überwältigt,  und werde niemals Ihre Großzügikeit mir gegen über vergessen!“
Artois breitete seine Arme aus, Bourbon lief seinem Cousin entgegen und beide fielen sich in die Arme und sprachen Worte der Versöhnung.

Nach einem freundlichen Treffen bei Königin Marie Antoinette mit Baron de Besenval, wurden beide Kontrahenten von Louis XVI. verbannt.
Einer der beiden Herzöge nach Coisy der andere Duellant nach Chantilly; für nicht mehr als eine Woche.

Marie Antoinette schrieb darauf hin eine geschönte Version, Ihrer Mutter Maria Theresia, da ihr klar war, daß die Kaiserin von Österreich, von dem Duell erfahren musste:


Versailles 17. März 1778
...
Hier hat sich unter uns, eine Angelegenheit zu getragen, bei der mir der  König sein freundschaftliches Vertrauen aufs neue bewies. Die Sache hat nun, Gott sei Dank, ein besseres Ende genommen als wir hoffen konnten.
Auf dem Opernball vom Faschingsdienstag ließ sich die Herzogin von Bourbon dem Grafen von Artois gegenüber eine vorschnelle Handlung zuschulden kommen, die auf dem Ball für eine Beleidigung gilt. Mein Bruder (duc de Artois) erwiderte diese mit einer noch größeren Unbedachtsamkeit und wirklichen Beleidigung.
Die Geschichte spitzte sich dann so zu, daß mein Bruder am letzten Montag im Bois de Boulogne mit dem Herzog ein Duell ausfocht. Nach vier oder fünf Minuten wurden sie voneinander getrennt, da der eine verwundet schien. Doch hat, Gott sei Dank, keiner von ihnen eine Verletzung erlitten und sie befinden sich beide vollkommen wohl. Mein Bruder hat sich dann zu der Herzogin begeben und sich wegen des Vorkommnisses entschuldigt; das viele Gerede hatte ihn zurückgehalten, es vorher zu tun. Die Herzogin war schon drei Tage zuvor zum König gegangen, ihn um Verzeihung zu bitten und hat erklärt, daß sie die ihr zur Last gelegten Ausdrücke nicht gebraucht habe. Auch der Herzog hat bei dem Zweikampf dem Bruder des Königs alle Achtung und sich selbst als vollkommen Edelmann erwiesen, so daß das Verhalten der Beiden allenthalben Billigung gefunden hat, Der König hat sie trotzdem verbannt und zwar den einen nach Chantilly, und den anderen nach Choisy; doch hoffentlich auf nicht länger als acht Tage...

6. Januar 2013

Die Diamanten von Marie Antoinette





Der private Schmuck von Marie Antoinette konnte während der Französischen Revolution nach Brüssel gebracht werden, und war längere Zeit verschollen.
Erst im Zuge der Russischen Revolution tauchten die beiden Brillanten von Marie Antoinette, wieder in Paris auf. Sie waren 1925 noch im Besitz der Familie Yousupoff, die aus Russland geflohen waren. Die Yousupoff`s konnten die schönsten Juwelen aus der damaligen Sowjetunion hinaus schaffen, und lebten in den 20igern des vorigen Jahrhundert von deren Erlös. Neben den zwei schönen tropfenförmigen Solitären aus dem Besitz der letzten Königin von Frankreich, mit 14,25 und 20,34 ct, war auch „La Peregrina“ eine sagenhaft schöne Perle im Besitz der Familie Yousupoff. Pierre Cartier erwarb 1928 die Diamanten, fasste sie in Platin, und veräußerte sie an Marjorie Merriweather Post . Im Jahre 1959 wurden Repliken angefertigt und im Jahre 1964 vermachte Eleonore Barzin, Tochter von Merriweather Post, das Ohrgehänge an das Smithsonian Institute.
Bei einer Auktion im Dezember 2012, soll das Original oder eine Kopie wieder zum Verkauf gestanden sein.

3. Januar 2013

Barockoper Radamisto von Georg Friedrich Händel

Nach den schwerfälligen Inszenierungen von Thorsten Fischer, der sich an drei Gluck Opern vergreifen durfte, hoffe ich das jetzt mit der Händel Oper  Radamisto, wieder Frieden im Haus an der Wien einkehrt.
Mit der musikalischen Leitung von René Jacobs und der Inszenierung von Vincet Boussard, gibt Letztgenannter sein Debüt am Theater an der Wien. Die Mitarbeit von René Jacobs als musikalischer Leiter, wird der Aufführung gut tun da er ein exzellenter Kenner der Barockoper ist.
Die Oper ist eine Neuproduktion und das Werk wird in italienischer Sprache mit Untertitel aufgeführt.
Es singen David Daniels als Radamisto, Florian Boesch als Tiridate, Sophie Kathäuser als Polissena, Patricia Bardon als Zenobia und Jeremy Ovenden als Tigrane.
Musikalische Darbietung durch das Freiburger Barockorchester.



Radamisto bildete den aufsehenerregenden Anfang von Georg Friedrich Händels Opernunternehmen in London, der Royal Academy of Music: König George I. und der Prinz von Wales wohnten der spektakulären Uraufführung im April 1720 bei, Damen kämpften um die besten Plätze und fielen wegen der Enge und der Hitze in Ohnmacht; der Erfolg war riesig. Für eine zweite Aufführungsserie im Herbst 1720 schrieb Händel große Teile von Radamisto neu, denn nun war der berühmte Kastrat Senesino eingetroffen und übernahm die Titelrolle – alle Möglichkeiten des Virtuosen sollten in der Partie des sensiblen Radamisto gezeigt werden.

Die Begierde nach der falschen Frau beschwört einen Krieg herauf: Tiridate begehrt die Frau seines Schwagers Radamisto. Um ihrer habhaft zu werden, zieht er gegen seine gesamte Verwandtschaft zu Felde. Aber die so begehrte Zenobia will den siegreichen Feldherrn nicht. Sie liebt unerschütterlich ihren Gatten und ist bereit, eher zu sterben, als einem anderen anzugehören. Immer wieder geraten die Liebenden durch die Raserei des Tiridate in Todesgefahr, schließlich werden sie getrennt, als sich Zenobia lieber in einen Fluss stürzt, als Tiridate in die Hände zu fallen. Aber der Tyrann quält für seine Leidenschaft auch sein Volk, bis es diesem zu viel wird. Am Ende erheben sich die Soldaten gegen seine Willkür. Tiridate muss klein beigeben und es kommt zum obligatorischen „lieto fine“, dem glücklichen Ende. Radamisto und Zenobia sind wieder vereint, Tiridate kehrt zurechtgestutzt zu seiner treuen Frau Polissena zurück, die dem Wüstling trotz seines schlechten Betragens liebevoll verzeiht.

Da Händel die Londoner mit der Virtuosität italienischer Oper verblüffen wollte und ein hervorragendes Ensemble zur Verfügung hatte, entstand eine reich verzierte, üppig orchestrierte Komposition. Aber dieses Drama um ein treu liebendes Ehepaar enthält auch einige der berührendsten langsamen Arien Händels, vor allem das berühmte „Ombra cara“ – „Geliebter Schatten“, Radamistos sehnsüchtiger Trauergesang an die Seele seiner vermeintlich ertrunkenen Frau. Händel selbst hielt diese Arie für eine der schönsten, die er je geschrieben hat. 1728 überarbeitete Händel die Oper erneut und setzte sie wieder auf den Spielplan.


Beschreibung: Theater an der Wien Premiere am 20. Jänner 2013, Vorstellung am 22./24./27./29. und 31. Jänner 2013
http://www.theater-wien.at/index.php/de/spielplan