24. September 2010

Satz, Spiel und Sieg – Henri

Lange bevor die Engländer die Regeln für Fußball und Tennis, und vieler anderer Sportarten festschrieben, waren die Franzosen im 18 Jhdt.. und die Zeiten davor die wirklichen Ballspieler des Kontinents.
Das Jeu de Paume wurde ursprünglich mit der flachen Hand gespielt, später benutze man eigene Handschuhe und schon im 16. Jhdt wurde mit kurzen und langen Schläger gespielt. Es gab auch eine Langversion vom Ballspiel, dessen Regeln ich leider nicht kenne. Die Abbildung zeigt mehrere Spieler in zwei Mannschaften. Diese Version wurde im freien gespielt und benötigte einen großen Platz. Tennis wie wir heute dazu sagen wurde auch in eigenen Sporthallen gespielt und die Pariser waren richtig spiel begeistert.
In Paris Heinrich IV. gab es für 400 000 Pariser 250 Ballhäuser und Ballspielplätze.


Eines Tages spielte Heinrich Jeu de Paume gegen alle Gegner von Geblüt und gewann, nicht aus Spielleidenschaft sondern aus Not, den für jeden Sieg mußte vom Gegner eine nicht unerhebliches Sümmchen an den König bezahlt werden. Der König war ständig in Geldnöten und die Spiele eine willkommen Gelegenheit für seinen immer leeren Geldbeutel. Als keine Gegner adelige Herkunft mehr zur Verfügung standen, die sich dem König freiwillig stellten, spielte Henri gegen einfache Leute aus dem Volk. Henri besiegte sie alle und stand als Sieger mit zerrissenen Hemd am Spielfeld.
Heinrich war sozusagen der erste Gewinner, der aller ersten "French Open", den es gab zu dieser Zeit niemand der gegen ihn gewinnen konnte oder wollte;)
Seinen Kammerdiener bat er um ein neues Hemd. Er ließ sich keine Gelegenheit entgehen um sich in der Öffentlichkeit als guter König Herni zu zeigen, der bloß vier Hemden besaß. Obwohl für seine Mätressen riesige Summen ausgegeben wurden, wurde bei der Kleidung des König geknausert. Heinrich legte auf Äußeres wenig wert, sehr zum Leidwesen seiner zahlreichen Damenbekannschaften.

Es gab einen Vorläufer von einem Fußballspiel, Desport genannt, der vorwiegend im Süden Frankreich gespielt wurde. Oder das Croquet, das mit einen Holzhammer und Kugeln gespielt wurde. Bilbouquet ein Kugelfangspiel mit einen gedrechselten Stäbchen, das auf einer Seite eine halbrunde Schale und auf der anderen Seite eine Spitze hatte. Eine Kugel mit einem Loch in der Mitte wurde mit einer Schnur in der Mitte des Stabes befestigt und man mußte abwechselnd einmal die Kugel mit der Spitze und einmal mit der Schale fangen.
Obwohl die letzten beiden Spiele mehr den Damen und Kindern vorbehalten waren.

7. September 2010

Der blutige Beginn der Revolution




Vor wenigen Tagen jährte sich wieder das Massaker des September 1792.
Der Sturm auf den Königspalast wenige Wochen zuvor, wo die königliche Familie gefangen genommen wurde, war blutig und forderte zahlreiche Tote. Ein Bericht der Schweizergarde ist auch schon in diesen Blog zu finden. Berühmt wurden die tagenlangen Massaker vom September 1792 durch die Lynchjustiz an Madame de Lamballe die eine persönliche Vertraute von Marie Antoinette war. Sie wurde beim Sturm auf die Tuillerien verhaftet und am 3. September 1792 öffentlich von Bürgern gelyncht. So wie sie starben in den Tagen des September 1500 Geistliche, Angehörige des Adel und andere Inhaftierte, die aus den Gefängnissen geholt und im Schnellverfahren zum Tode verurteilt oder gleich an Ort und Stelle massakriert wurden. Danton der zu dieser Zeit Minister für Justiz war, konnte das Blutbad an wehrlosen Gefangenen nicht verhindern. Obwohl die pariser Unruhen blutig verliefen, waren die menschlichen Opfer gemessen, in den folgenden Jahren der Schreckensherrschaft eher gering. In den folgenden Jahren bis zum Ende der Revolution 1799 kamen ungefähr 250 000 Franzosen gewaltsam ums Leben.

*Das obige Bildnis von Madame de Lamballe zeigt ein wenig bekanntes Gemälde von Anton Hickel das in Besitz der Sammlung Lichtenstein ist.

4. September 2010

Le Salon de Musique de Marie-Antoinette 2009









Ein geschmackvolle Zusammenstellung von ausgesuchten Darbietungen mit Bezug zu Marie Antoinette. Die Musikstücke sind ausschließlich für eine intime Zuhörerschaft mit kleinen Orchester gespielt und mit höchstens einer Gesangstimme.
Heute würde man Kammermusik dazu sagen. Es finden sich viele Harfenstücke und die großen bekannten Komponisten aus der Zeit Marie Antoinette wie Gretry, Mozart, Gluck und Cardon. Ein kleiner Leckerbissen der auch zwischendurch gehört werden kann und nicht so schwer anzuhören ist wie längere Werke aus dieser Zeit
Die CD ist bei Amazon erhältlich und mit dem Titellink erreichbar.