25. Mai 2008

Marie Antoinette - der unbekannte Roman von Hans Freimark

Heute würdigen wir Hans Freimark, einen zu unrecht vergessenen Schriftsteller und Verleger, der einen wirklich bemerkenswerten Roman über Marie Antoinette geschrieben hat.
Da von Freimark so gut wie nichts mehr im aktuellen Buchhandel zu finden ist, möchte ich ihn hier in diesen Blog näher vorstellen.
Ich habe seine Biographie in den Blogtitel eingefügt.
Die Brillanz seiner Darstellung des Französischen Hofes mit seinen Personen ist für mich stimmig dargestellt. Die Charaktere sind Ihrer Persönlichkeit entsprechend beschrieben und ich konnte in dem Buch, das im Jahr 1930 erschienen ist, große Übereinstimmung zur betreffende Zeitspanne nach empfinden.
Historisch betrachtet sind die Handlungen und Daten fast korrekt wiedergegeben. Das Buch ist reich an Dialogen der königlichen Familie und anderer Personen während der Zeit der Französischen Revolution, die natürlich nur fiktiv sind, da Freimark 1881 geboren wurde.
Genremäßig ist Freimark mit Gustav Meyrink vergleichbar der ein Schriftsteller der Prager Literaten um Franz Kafka war.
Freimark hat weiters eine Biographie über Katharina I. und ein Buch über die „Die anormalen Männer- und Frauengestalten in den Memoiren der Markgräfin von Bayreuth und der Sittengeschichte des 18. Jhdt“ verfasst.

Der Charlottenburger Arzt und Sexualtherapeut Dr. Magnus Hirschfeld (1868–1935) beschreibt Freimark als „Autodidakt im besten Sinne von hoher Befähigung und fast mediumistischer Intuition, auch einer der vielen, die den überheblichen Dünkel der Akademiker durch ihre Leistung schlagend widerlegen“.

Nachstehend findet ihr einige ausgesuchte Leseproben:


Das Spiel war aus, die Königin allein mit ihren Freunden. Sie war müde und erntete die zärtlichsten Vorwürfe der Herzogin(Polignac). Die Königin hörte sie und hörte sie nicht. Das verspürte diese. Groll begann sich in ihr zu regen, und was Scherz war, wurde Ernst. Die Vorwürfe häuften sich, sie spitzten sich zu und Zielscheibe war der deutsche Bär.(?)
Das endlich brachte Marie Antoinette zum Sprechen:
„Du sollst nicht eifersüchtig sein, Liebe. Eifersucht macht blass, und ich liebe deine Rosenfarbe. Was hast du gegen den Baron? Stört er deine Kreise?“
„Sie verwöhnen ihn“ begehrt die Kleine auf. „Nun verwöhne ich ihn, so wäscht du ihm oft genug den Kopf.“
Der Baron (Besenval) lachte. Ein lautes dröhnendes Lachen, das tief aus der Brust kam. „Sie reicht mir nicht bis zum Herzen, viel weniger bis über den Kopf.“ Er sprach langsam und gaumig wie alle Schweizer.
Yollande wollte heftig erwidern. „vertragt euch, vertragt euch“, wehrte die Königin „Schwager, helfen Sie mir. Ich liebe es nicht wenn meine Freunde sich um meine Gunst streiten.“
„Sie haben recht, teuerste Schwägerin, dies nicht zu lieben, “ die Pagengestalt des Grafen beugte sich über ihre Rechte und hob die Spitzen ihrer Finger an die Lippen, „denn die Gunst gleicht den Jahreszeiten: sie wechselt. Und nur das Beständige ist wert, festgehalten zu werden.“
„Unart!“ die schlanken Finger der Königin packten die Locken des jungen Mannes. „Sie verlästern mich. Wen ich liebe, vergesse ich nie.“
„Oh“, der Graf brachte sich mit einem raschen Sprunge aus dem Bereich ihrer kräftig zufassenden Hand, „ich beneide Sie um Ihr Gedächtnis.“
Alle lachten, und die Eintracht war wiederhergestellt.

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Ein allgemeines Gespräch setzte langsam ein, kam jedoch bald wieder ins Stocken. Der Dauphin hatte gelangweit den Schoß der Mutter verlassen und plagte Fremde mit seinen kleinen neugierigen Fragen.
Besonders hatten es ihm die Knöpfe angetan, die den Rock Barnaves zierten. Er entdeckte, dass sie Buchstaben trugen, und mühte sich, diese zu entziffern, Endlich hatte er den Satz zusammen: „Frei leben oder sterben“
„O, Mama, sieh,“ er fasste den Rock Barnaves und hielt der Königin den Knopf hin, „frei leben oder sterben.“ Er untersuchte die anderen Knöpfe. „Überall, überall: Frei leben oder sterben.“ Fragend schaute er auf seine Mutter, den Vater, die Tante, auf die Fremden.
Niemand antwortete ihm. Auch Petion und Barnave nicht. Konnten sie ihm erklären, dass sie in diesem Augenblick tief empfanden, wie sehr sie gegen diesen Wahlspruch verstießen?
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Endlich staut sich die Menge, die Wagen halten, die Tuilerien sind erreicht. Zitternd steigen die drei Garden vom Bock. Moustier wird der Hut vom Kopf geschlagen. Er stolpert. Fäuste hämmern auf ihn ein. Blutend, gestoßen, geschunden, gelangt er ins Vestibül. Lafayette lässt seine Garden Karree formieren, Malden und Valory eilen durch diese Gasse. Abgeordnete drängen sich schützend herbei und bilden Spalier. Der König verlässt den Wagen. Stille! Die Königin erscheint am Wagenschlag. Gemurmel. De Noailles (?) bietet ihr den Arm, andere Abgeordnete umringen sie, eilig wird sie fortgezogen. Madame Elisabeth und Frau von Tourzel werden von Barnave und Maubourg ins Schloss geleitet, Die letzten sind der Dauphin und seine Schwester. Duport nimmt den Kleinen auf den Arm. Klatschen begrüßt das Kind und laute Zurufe: „Es lebe die Hoffnung der Franzosen! – Die Hoffnung Frankreichs.“
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Im Parterre lagen die Zimmer der Königin, die des Königs im ersten Stock, Danton stieg die Treppe hinauf, gemächlich, jede einzelne Stufe mit Bedacht nehmend. Mit Interesse musterte er den Schmuck des Treppenhauses, die Gemälde, die aufgestellten Vasen, die reich Verzierung der Wände und der Decke; das muss man den Leuten lassen, sie verstanden , sich das Leben angenehm zu machen, Und mit einem Male begriff Danton, wie schwer es für Menschen gleich dem König und der Königin war, aus ihrer Welt herauszutreten und sich in die völlig veränderte Umstände zu schicken. ….
Mit gierigen Blicken sah er sich um: er wollte es sich bequem machen in diesen Räumen. Noch freilich hieß es warten und geduldig und geschickt die Fäden ziehen … Regent Danton klang nicht über und verlieh mehr Macht …
In diesen Gedanken verloren, hatte er gar nicht bemerkt, dass aus der Dianengalerie eine Dame herausgetreten war, die den staunenden Besucher verwundert und lächelnd beobachtete:
die Dianengalerie des Tuilerienpalastes auf einer historischen Fotographie aus dem 19. Jhdt

Es war die Prinzessin von Lamballe. Ein ekrüfarbiges Kleid hob den zarten Teint ihres Gesichtes und das Gekräusel venezianischer Spitzen, die den Ausschnitt säumten. Betonte die Weiße und Schönheit des schlanken Halses. Mit einer leichten, gleitenden Bewegung trat sie auf Danton zu: „Sie sind fremd, mein Herr?“ (!!)
Die unerwartete Anrede brachte den Advokaten etwas aus seinem Gleichgewicht. Er suchte nach einer Erklärung und fand sie nicht sofort. Die amüsierten Blicke seines Gegenübers verwirrten ihn. Er kam sich vor wie ein Wilder, der zum ersten Male einem Kultivierten begegnete (!!) Was war seine Gattin, was sogar Frau von St. Amaranthe gegen diese Erscheinung. Schlechte Kopien, nein, nicht einmal Kopie, verhunzte, sich selbst verhunzte Nachahmungen waren sie. Das leise Parfüm, das von dieser Frau ausging, wirkte gleich einem natürlichen, selbstverständlichen Duft. Bei Dame Amaranathe konnte man es schon an dem aufdringlichen Rosenparfüm erraten, ob sie in der Nähe war. …
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„Unsere Rettung ist fern!“ Die Königin dachte an die Armeen Österreichs und Preußens, die sich noch immer nicht in Bewegung gesetzt hatte, und brach in Tränen aus.
Erschüttert sah Dumouriez die Tränen der Königin, Er wagte den Schwur, nicht eher zu ruhen bis er diese Tränen getrocknet habe.
Marie Antoinette schüttelte den Kopf: „Ich halte viel von Ihnen General, dennoch werden Sie nicht mehr vermögen, als alle anderen, als ich selber.
Unser größtes Unglück ist unsere Zwiespältigkeit. Wir hängen an dem Alten, weil wir seine Vorzüge schätzen, und hassen das Neue, weil wir unter seinen Schäden leiden. Und wiederum verachten wir das Alte, weil wir seine Mängel eingesehen haben, und erkennen das Neue an, weil wir uns seinen gewissen Vorteilen für die Allgemeinheit nicht verschließen können. So stehen wir zwischen Gestern und Morgen eingeklemmt, verzehren und gleichzeitig in Hass und Liebe und wollen alles nur halb.“

11. Mai 2008

200 ans de musique à Versailles




Mehr und bessere Musik vom Französischen Hof, kompakt in einer kleinen CD-box gesammelt ist nicht zu finden.
Bei dem Amazon Marketplace-Händler azurclassic.de habe ich die Box um 57,90 zuzüglich 6 Euro Transportkosten, direkt aus Paris erhalten

Ich habe euch eine Inhaltsbeschreibung des

Duc de Berry aus dem letzten wahren Marie Antoinette Forum beigefügt:
zum Originallink



Die Ausführenden gehören zur absoluten Creme der Alten Musik :

William Christie / Olivier Schneebeli / Les Folies Francaise / Ensemble Baroque de Limoges / Le Concert Spirituel / Les Agremens / La Grande Ecurie et la Chambre du Roy / Les Musiciens du Louvre u.v.a

Die Interpretationen, das Repertoire, es stimmt einfach alles – besser kann man es kaum machen – diese 20 CD’s zeigen in vorbildlicher Weise was für ein großartige Musikerbe Frankreich besitzt und pflegt.

Diese Box ist auch für diejenigen geeignet die bisher noch kaum Berührung mit dieser Musik hatten, denn umfangreicher und in besserer Qualität wird man so etwas nicht finden, zumal für den wirklich günstigen Preis.
Die Tracklisten und Booklet-Texte sind auf einer zusätzlichen CD als PDF Dateien abgespeichert.
Es gibt noch einen zusätzlichen Text mit etwas Bildmaterial, der Einblicke in die Geschichte der Musik am schönsten Hof Europas gibt.
Allerdings alles in französischer Sprache.


Hier die 20 CD’s im Überblick. Die CD’s sind thematisch geordnet und die Papphüllen ziert das entsprechende Portrait des Königs, an dessen Hof die Musik gespielt wurde:


CD 1: Louis XIII „Les Salons Précieux du premier Baroque"

Hier werden « Airs de Cour » von Anthoine Boesset und Lautenstücke meisterhaft von Monique Zanetti (Sopran) und Claire Antonini (Laute) vorgetragen.
Boesset war unter Louis XIII derjenige der in Sachen Musik zu sagen hatte.


CD 2: Louis XIII „Musiques de Cour au Temps de Louis XIII“

Eine ganze Sammlung von mehrstimmigen Liedern von Boesset, Richard, de Chancy, Moulinie, Lambert und Laquemant werden hier angestimmt.
Dazu gibt es noch Cembalowerke von J. Champion de Chambonnières und einiges anderes.

Ein tolles Programm, dargeboten vom „Il Seminario Musicale“ mir Gerard Lesne


CD 3: Louis XIV „Lully, Créateur de l’Opéra Francaise"

Auf dieser CD werden Auszüge aus zwei Hauptwerken Lullys, dem wichtigsten Komponisten am Hofe vorgestellt :
Isis (1677) und Amadis (1684)

Die Auszüge sind meisterhaft, allein die Airs des Combattans mit den schmetternden Trompeten aus Amadis lassen den Pomp des Sonnenkönigs zumindest akustisch wieder auferstehen. Lange bevorzugte ich die alte Aufnahme von R. Leppard, kein anderes Ensemble konnte dieser Einspielung das Wasser reichen. Aber Schneebeli hat diesen Fanfaren den Galnz mit alten Instrumenten verliehen, den sie verdienen.

Der Chor ist einfach fabelhaft – und die Chor-Chaconne aus Amadis könnte kein würdigere Abschluss dieser CD sein, meiner Meinung nach ist diese fast 15 minütige Chaconne die absolute Krönung aller Chaconnen und Passacaillen.

Die Ausführenden:

Veronique Géns / Les Pages et les Chantres du CMBV / Musica Florea / Schneebeli


CD 4 : Louis XIV « Lully et ses Successeurs à l’Académie Royale de Musique"

Hier werden die Lully Nachfolger an der königlichen Oper vorgestellt.
André Cardinal Destouches mit „Callirhoé"

Pascal Colasse mit « Achille et Polixène"

Jean Baptiste Lully mit "Persée"

Marain Marais mit seiner Chaconne aus "Sémélée"

Und Marc Antoine Charpentier mit seiner "Médée“
Es spielt das Concert Spirituel unter Hervé Niquet.

Für mich ist diese CD der Schwachpunkt der Box, denn die Interpretation Niquets stehe ich nicht gerade wohlwollend gegenüber.
Bestes Beispiel: aus Charpentiers Médée spielt er u.a. auch den Triumphmarsch aus dem Divertissement des ersten Aktes – die Paucken & Trompeten (die in der Partitur ausdrücklich angegeben sind) hört man überhaupt nicht und das Stück verkommt zu reinem Gedudel.
(Man vergleiche das mal mit den Airs von Lully die Schneebeli auf CD 3 eingespielt hat!

Tut mir leid, aber Niquet sollte sich einem anderen Metier widmen.

CD 5 Louis XIV „Concerts et Symphonies pour le Roi“

Hier werden 2 der 4 Concerts Royaux von Couperin von den « Folies Francoises » dargeboten, in wirklich wunderbarer Art und Weise.

Den zweiten Teil bilden die „Simphonies pour les Soupers du Roi“

Eine Suite von Delalande mit Stücken aus dem „Ballet Royal de la Jeunesse“ und den „Folies de Cardenio“
Diese Suite ist übrigens nicht in der Gesamteinspielung der Simphonie du Marais enthalten, da die beiden Ballette erst später in die Sammlung aufgenommen wurden.
Die Simphonie du Marais, wählte für ihre Gesamteinspielung die Sammlung von 1713.

Die zweite Suite stammt von Lullys ältestem Sohn und trägt den Titel:
„Concert donne au souper du Roi“ und ist eine wahre Rarität !

Gespielt werden die zwei wunderschönen Orchestersuiten von der « Musica Florea » unter der Leitung von Marek Strynel.

CD 6 Louis XIV „Le Triomphe de la Piété Baroque »

Hier geht es recht intim zu.
Das Troisième Lecon de Tenebres von F. Couperin, die wohl berühmteste Vertonung des frz. Barock wird hier von „Les Arts Florissants“ unter Christie zum besten gegeben.
Dieses Werk wurde allerdings in dieser Einspielung schon bei Erato mit den 2 anderen Lecons veröffentlicht.
Es ist jedenfalls sehr schön interpretiert, aber erreicht nicht ganz diese erschütternde Dramatik die Savall auf dem Album „Tous les Matins du Monde“ vorgelegt hat.

Dann werden Werke von Marc Antoine Charpentier vorgestellt, die „Litanies de la Vierge“ H. 83 und das Miserere H. 193

Es singt und spielt das Ensemble Jacques Moderne.

Jordi Savall hat diese Werke einmal beschrieben und darauf aufmerksam gemacht, wann und in welchem Kontext sie entstanden sind.
Die Regierung Louis XIV neigte sich ihrem Ende, Frankreich war ausgeblutet aufgrund der vielen Kriege und wenn man sich diese Zeit der allgemeinen Not vor Augen führt bekommen diese Werke eine ganz andere Bedeutung, sie sind in ihrer Art erschütternd.

Die Interpretation ist wunderbar – anders kann man es nicht sagen.


CD 7 „La Chapelle Royale au Temps de Louis XIV“

Das Collegium Vocale und das Ricercar Consort interpretieren zwei wunderschöne Motetten von Henri Dumont: Exultat animus und das Magnificat.

Schneebeli uns seine Musiker des CMBV sind mit DER Grand Motet schlechthin vertreten, dem „Miserere“ von Lully, das ja auch schon auf CD veröffentlicht wurde.

Den Abschluss bildet die Motette „De Profundis“ von Henri Desmarest, interpretiert vom Concert Spirituel unter Niquet.

Eine schön gemachte CD, die einen repräsentativen Einblick in die geistliche Musik am Hof von Versailles vermittelt, wie sie jeden Tag für den König gegeben wurde.


CD 8 Louis XIV „Messe et Motets pour les Paroisses“

Charpentier eröffnet die CD mit seiner "Messe des Morts à quatre voix“

Interpretiert vom Collegium Vocale und dem Ricercar Consort unter der Leitung von Philippe Pierlot.

Es folgt die festliche Motette „In Convertendo“ von Sebastien de Brossard.
Die Einspielung mit dem Ensemble Baroque de Limoges ist vor einigen Jahren schon bei Astrée erschienen.

Den Abschluss bildet eine der „Grands Motets Lorraines“ von Desmarest, eingespielt von William Christie und Les Arts Florissants.
Auch dieses Werk wurde früher schon auf CD veröffentlicht, bei Erato

Die Interpretationen sind auch hier wieder ganz phantastisch.


CD 9 Louis XV „Rameau à l’Académie Royal de Musique"

Da Lully eine eigene CD gewidmet wurde, muss man Rameau natürlich auch eine CD widmen. Und es wird auch gleich eines der Hauptwerke Rameaus vorgestellt, seine erste Tragèdie Lyrique, die er im Alter von 50 Jahren auf die Bühne brachte:

„Hippolyte et Aricie“

die Auszüge sind der Gesamteinspielung der Musiciens du Louvre unter Minkowski entnommen. Die Sänger sprechen auch schon für sich:
Jean Paul Fouchécourt, Veronique Géns, Bernarda Fink und Laurent Naouri.

Das Ensemble Talens Lyriques unter Rousset kommt ebenfalls zum Zug. Sie spielen Auszüge aus „Les Fêtes d’Hébée“ „Zoroastre“ und ebenfalls „Hippolyte & Aricie“

Eine sehr schöne CD, die Rameau absolut würdig ist.

CD 10 Louis XV „Divertissement pour le bien-aimé"

Auf der CD 10 ist eine « Petit Opera » ein Gemeinschaftswerk von Francois Francoeur, dem letzten Surintendanten der königlichen Musik unter Louis XV und Francois Rebel, dem Sohn des berühmten Jean Féry Rebel, aufgenommen worden:

Zélyndor, roi des Scythes

Die Interpretation ist absolut vorbildlich.
Die Abschluss Chaconne findet sich auch in der Sammlung „Musiques pour les Tables Royales du Festin Royal en 1773“ wieder, die von Louis XVI so sorgsam aufgehoben wurde.

CD 11 Louis XV "Divertissement pour le Théâtre des Petits – Appartements"

Hier wird ein Werk von Francois Colin de Blamont, dem Surintendanten der Musik des Königs unter Louis XV vorgetragen. Das Divertissement „Egine“, in einem Prolog und 2 Akten, das de Blamont für die Petits Appartements der Madame de Pompadour schrieb.
Madame de Pompadour sang recht häufig die Hauptrollen in diesen Privatstücken für Louis XV.

Beide Werke, Zerlyndor und Egine sind wirklich sehr schön interpretiert und Ersteinspielungen!

CD 12 Louis XV „Au Concert Spirituel“

Hier werden zwei Motetten vorgestellt, die bei Erato schon auf CD erschienen sind.

Die Grand Motet „Dominus Regnavit“ von Jean Joseph Cassanea de Mondonville
Und die Grand Motet « In Convrtendo » von Jean Philippe Rameau.

Die Einspielungen machte William Christie mit seinem Ensemble Les Arts Florissants – was soll man dazu noch sagen ? Einfach traumhafte Aufnahmen.

CD 13 Louis XV „La Chapelle Royale au Temps de Louis XV“

Diese CD bietet wieder ausschließlich unveröffentlichte Aufnahmen.
André Campra: Confitebor tibi domine

Jean Joseph Cassanéa de Mondonville: Nisi Dominus

Die beiden Motetten werden von dem Ensemble « Le Parnasse Français » gespielt.
Alles sehr schön gelungen.
Dazu gibt es Orgelwerke von Balbastre, Corette und Daquin, gespielt (auf der Schlosskirchen Orgel von Versailles) von Oliier Latry.

CD 14 Louis XV „La Renaissance de l’Orchestre Francaise“

Hier werden Instrumentalwerke von Delalande und Mondonville vorgestellt.

Auszüge aus dem Ballet Les Folies de Cardenio, meisterhaft gespielt vom Ensemble Baroque de Limoges. Diese Einspielung ist allerdings auch „vollständig“ auf CD erhältlich und von Mondonville zwei der Sonades en Simphonies die Minkowski mit den Musiciens du Louvre für Archiv eingespielt hat.

Beides wunderbare Aufnahmen.

CD 15 Louis XVI „Les Italiens à la Cour de France"

Die grandiose Capella della Pieta de Turchini spielt Auszüge aus Sacchinis Oper "Œdipe à Colone” und Didon, sowie Didone abbandonata von Piccinni.
Roberta Invernizzi singt ihre Koloraturarien mit gekonnter Leichtigkeit.

Beide Komponisten sollten unbedingt mehr Beachtung bekommen!

CD 16 Louis XVI „L’Opera Francais aux Portes du Romantisme“

Und schon wieder ein Spitzen - Ensemble das hier vertreten ist, Les Agremens unter Guy van Waas begleiten den Sänger Pierre Yves Pruot, der teils phänomenale Arien von Kreutzer, Monsigny, Lesueur und Philidor singt.
Das Ensemble spielt aber auch Instrumentalwerke, die Ouvertüre zu Sacchinis Dardanus und eine Ballettsuite zu Gossecs Sabinus.

Abgeschlossen wird die CD mit Werken von Grétry, welche von Isabelle Poulenard und dem Ensembles „Les Palladins“ ebenfalls in erstklassiger Weise interpretiert werden.


CD 17 Louis XVI « L’Essor de la Symphonie Francaise »

Hier werden vom Ensemble « Le Cercle de l’Harmonie » Sinfonien von Gossec, Le Duc und Rigel gespielt.
Von Gossec erklingt die schon vom Concerto Köln eingespielte Siymphonie concertante du Ballet Mirza (also das Allegro)

Von Le Duc wurde die Sinfonie in D-Dur ausgesucht und von Henri Joseph Rigel, die wunderbare Sinfonie in d-moll.


CD 18 Louis XVI „Les Premieres Heures du Pianoforte“

Ich hatte ja schon mal angemerkt, dass ich diese CD für überflüssig halte, die Prélude von Balbastre ist offensichtlich für das Cembalo geschrieben worden und Einspielungen der a-moll Sonate von Mozart und seinen frz. Variationen gibt es auch genug.

Und trotzdem, so gut wie Staier die Werke spielt habe ich sie noch nie gehört – ganz große Klasse!


CD 19 Louis XVI « Les Salons de Versailles au Temps des Lumières »

Kammermusik vom Feinsten, ausgeführt von einem mir bisher unbekannten Ensemble, dem „Quatuor Cambini“ das natürlich auf alten Instrumenten spielt. Verstärkt wird das Quartett durch Alexis Kosseko (Traversflöte).
So werden Quartette für Flöte von Devienne und Boccherini und reine Streichquartette von Cambini und Vachon gespielt.
Eine ganz hervorragende Darbietung, auf diesem Sektor ist bisher sehr wenig einem größeren Kreis bekannt, das sollte sich schnellstens ändern !

CD 20 Louis XVI « Les Nouveaux Accents de la Foi au Temps de Louis XVI »

Geistliche Musik am Hofe Louis XVI, schon das allein ist eine Rarität, wenn sie dann noch so wunderbar interpretiert wird ist das ein doppeltes Vergnügen.
Es erklingen zwei Grands Motets, die bei K617 schon auf CD veröffentlicht wurden:
Gossec: Terribilis est
Giroust: Benedic anima mea

Choeur de Chambre de Namur / Les Agremens / Malgoire

Dann das « Oratorium » La Sortie d’Egypte von Henri-Joseph Rigel, das ebenfalls bei K617 schon veröffentlicht wurde und wirklich wunderbar gemacht ist.

Les Pages et les Chantres du CMBV / Les Folies Francoises / Schneebeli

Den Abschluss bilden 3 Orgelstücke, die wieder von Olivier Latry an der großen Orgel der Schlosskirche von Versailles gespielt wurden:
Noel suisses von Nicolas Séjan
Morceau pour les Flutes von Guillaume Lasceaux
Und als letztes Stück « La Marche des Marseillois et air ca ira » in der Version von Balbastre.



Fazit :

Besser geht es kaum, 20 CD’s mit Spitzenaufnahmen, die Creme der frz. Ensembles sind hier vertreten. Es werden einige der schönsten Stücke der frz. Barockmusik zumindest in Auszügen vorgestellt.
Diese Box ist nicht nur wegen des Preises ca. 50 – 60 Euro ein wahres Highlight, der Inhalt ist einfach der helle Wahnsinn. Ich bin davon mehr als begeistert und kann nur jedem raten – zuschlagen !!!

Denn hier wird wirklich ein wahres Feuerwerk aufgefahren. Das ganze musikalische Repertoire von etwa 1610 – 1790 wird abgedeckt, in fabelhaften Interpretationen, alle großen Komponisten sind vertreten, ein Haufen bisher nie eingespielter Werke, einfach nur grandios!

Alles im Allem – das Beste !

9. Mai 2008

Les "briolettes" de Marie Antoinette

Aux Armes de France et de Navarre vous propose cette exceptionnelle réédition à cinq exemplaires numérotés seulement de la paire de pendants d'oreilles offerts par Louis XVI à Marie-Antoinette à l'occasion de leur accession au trône en 1774.
http://www.armesdefrance.com


Ces boucles sont demeurées dans l'Histoire sous le nom de "briolettes de Martie-Antoinette", les pendants étant constitués de deux magnifiques diamants taillées en "briolette", c'est à dire en gouttes facétées. Les boucles sont constituées de quatre pierres rondes au bas desquelles pendent les briolettes. L'arrière est constitué d'une cascade de petites pierres. Selon Germain Bapst (1887), descendant des joailliers de la Couronne, ce sont les boucles d'oreilles que Marie-Antoinette portait le plus souvent.

Rééditées d'après un dessin ancien retrouvé par nos soins, elle se portent à la manière des girandoles du XVIIIe siècle. Les "briolettes de Marie-Antoinette" ont été recréées par "Aux Armes de France et de Navarre" à taille réelle (65mm env.), dans un cristal de roche naturel d'une exceptionnelle pureté : 106 carats de pierreries par paire, serties sur argent massif.

Les cinq paires sont numérotées dans l'écrin de I à V, et sont accompagnées d'une notice historique. Témoignage émouvant et délicat, cette édition prestigieuse de haute qualité joaillière vous est proposée au prix de 499 euros TTC.

Par paire :
Poids des pierres : 106 carats
Poids d'argent : 15 gr.
Détails du Cristal de Roche :
Dureté: 7
Clarté : Transparente
Indice de Réfraction: 1,544-1,553
Densité: 2,60
Traitement: Aucun
Origine: Afrique.
Les "briolettes" de Marie Antoinette

Objets de curiosité pour les Princes et le bon peuple
S.A.R.L au capital de 5 000 euros
La Bigoterie
41400 Pontlevoy
www.armesdefrance.com