5. Januar 1757
Der Herzog von Croy gibt uns eine genauere Auskunft über das Attentat des Robert Damiens:
Gegen sechs Uhr abends bei recht klarem Himmel, obwohl etwas diesig, bei Vollmond und strahlendem Fackelschein wollte der König zum Trianon zurückfahren, wo ein Großteil des Hofs verblieben war. Er nahm die letzte Stufe des Kleinen Gardesaals, um die Karosse zu steigen und stütze sich auf seinen Großstallmeister sowie auf den Oberstallmeister; der Duc d`Ayen und M. Le Dauphin folgten ihm, während der Hauptmann der Hundert Schweizer vorausging, es war also alles, wie es sein sollte.
In diesem Augenblick stürzte ein Mann zwischen zwei Gardesoldaten, die er nach rechts und links stößt, nach vorn, stößt eine Gardeoffizier beiseite und schlägt mit aller Kraft, von hinten, auf die rechte Schulter des Königs ein. Mit einem Federmesser und mit solcher Kraft, daß die Wucht oder der Handgriff des Messers den König vornüber wanken und ihn ausrufen läßt: „Duc d´Ayen, jemand hat mir einen Faustschlag versetzt!“
Dies alles geschah so schnell, daß der Mann durch die Schneise, die er sich geschaffen hat, rückwärts verschwinden kann, noch ehe die, die er fast zu Boden geworfen hat, sich wieder fassen, und niemand sieht etwas vom Hieb, zum Teil wegen des Fackelscheins, teil auch deshalb, weil man auf die unterste Stufe starrt.
Nach diesen Worten des Königs ruft der Marschall von Richelieu, der sich ebenfalls hinter ihm befindet: „Wer ist dieser Mann mit dem Hut?“ Der König wendet den Kopf und sagt, als er sicher ist, daß er an der Schulter getroffen wurde und nachdem er mit der Hand hin gefasst und sie voller Blut zurückgezogen hat: „Ich bin verletzt! Man verhafte, aber töte ihn nicht.
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