1. Oktober 2008
Orfeo ed Euridice von Christoph Willibald Gluck
Wie Liebe den Tod besiegen kann, erzählt Glucks Oper "Orfeo ed Euridice" - Im Oktober kommt sie im Theater an der Wien auf die Bühne.
Der faszinierende Stoff der Orpheussage erzählt von der Macht der Musik und des Gesangs - er hat immer wieder Komponisten zu Vertonungen inspiriert. So auch Christoph Willibald Gluck und den Librettisten Ranieri de'Calzabigi, die am Wiener Kaiserhof aufeinander trafen. Mit "Orfeo ed Euridice" wollten sie ein neues Musiktheater-Ideal verwirklichen.
Die dargebotene Aufführung ist ist das italienische Original aus dem Jahr 1762 und leider nicht die längere, französische Version die unter der Patronanz von Marie Antoinette, in Paris 1774 uraufgeführt wurde.
Glucks Musik ist geprägt von melodiöser Schönheit und größter Dramatik: "Da ich Musik nicht nur als eine Kunst, das Ohr zu amüsieren, betrachtet habe, sondern als eines der größten Mittel, das Herz zu bewegen und Empfindungen zu erregen, habe ich mich mit der dramatischen Handlung beschäftigt und den großen und kräftigen Ausdruck gesucht", notierte der Komponist.
Orfeo beklagt Euridices Tod und verlangt von den Göttern, sie zurückzugeben. Die Götter gestatten ihm, in die Unterwelt hinabzusteigen, um Euridice zurückzuholen. Er dürfe sie aber auf keinen Fall anblicken, bevor er nicht wieder auf die Erde zurückgekehrt sei - ansonsten sei sie für immer verloren.
Als Orfeo Euridice im Totenreich trifft, fasst er ihre Hand und will sie mit abgewandtem Blick zu den Lebenden zurückführen. Doch der Weg ist lang und Euridice klagt über Orfeos unfassbare Lieblosigkeit. Da bricht seine Widerstandskraft und er schließt Euridice in seine Arme. Sie sinkt auf der Stelle leblos zu Boden und wird schließlich von Amor zu erneutem Leben erweckt. Der zweimalige Tod sei nur eine Treueprobe gewesen.
In "Orfeo ed Euridice" finden Szenen aus lyrischen Gesangsnummern, Chören, Balletten und packenden Orchestereinwürfen zusammen, die nahtlos ineinander übergehen.
Musikalische Leitung René Jacobs
Inszenierung Stephen Lawless
Bühne Benoît Dugardyn
Kostüme Sue Willmington
Choreografie Lynne Hockney
Licht Patricia Collins
Orfeo Bejun Mehta
Euridice Miah Persson
Amore Sunhae Im
Freiburger Barockorchester
Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner)
Statisterie des Theater an der Wien
Kartenvorverkauf
Opernbeschreibung und Szenenfolge aus dem Taminoforum
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