14. Juni 2009

Bücher im Frankreich der Marie Antoinette




Auch wenn sie keine Mitglieder der französischen Akademie waren und nicht die intellektuellen Salons der Madame Geoffrin, Madame Lespinasse oder Madame Necker besuchten, waren Millionen Französinnen und Franzosen in der Zeit der Vorrevolution begeisterte Leser.
Fast die Hälfte der Männer und mehr als ein Viertel der Frauen waren des Lesens und Schreiben kundig.
Der größte Teil der Druckschriften bildeten Klatsch- und Skandalgeschichten in den Zeitschriften der Sensationspresse. Auch der Druck verschönert mit Illustrationen und Stichen machte das Lesen interessanter.
Die Lithographie war noch am Anfang aber Zeichnungen und Illustrationen konnten zum besseren Verständnis mit gedruckt werden.
Neben der Trivialliteratur kamen auch die großen Wissenschafter mit Ihren Meisterwerken wie Buffon, Histoire naturelle oder Voltaires gesammelte Werke und Didertots Encyclopedié unter das lesende Volk.
Im Bereich der Fiktion entstand der Roman, der sich schon bald großer Beliebtheit erfreute. Die Leser waren geradezu süchtig nach Geschichten über Menschen, die mit einem Scheren Leben zu kämpfen hatten, oder tugendhaften, aber unglücklichen Heldinnen, die am Ende erlöst wurden – durch Heirat oder Tod.
Auch fiktive Reiseberichte entwickelten sich zu einem Beliebten Genre, das es den Autoren ermöglichte, in unterhaltsame Geschichten über exotische Völker und Schauplätze Kritik an Mißständen im eigenen Land einzugeben.
Und mochten Bücher auch noch recht teuer sein, in allen größeren Städten gab es Leihbibliotheken, eine Erfindung des 18. Jahrhundert.

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